Beratung und Anlaufstellen

4. Unterstützungsangebote

Angebote im Bereich der Barrierefreiheit können sehr unterschiedlich ausfallen. Grundsätzlich liegt der Schwerpunkt hier eher im technischen Bereich – es geht um die Erstellung und Umsetzung von barrierefreien Webumgebungen und Dokumenten. Zielgruppen sind auf der einen Seite Mitarbeitende der Hochschule, sowohl in der Lehre als auch in der Verwaltung und IT, auf der anderen Seite aber auch Studierende.

Eine recht einfache Unterstützungsmaßnahme für Studierende ist die Bereitstellung von barrierefreien Arbeitsplätzen oder das Verleihen von assistiven Technologien, zum Beispiel OCR Scanner oder bestimmte Software. Mehr Informationen hierzu finden Sie auch im Kapitel "Hilfsmittelpool und barrierefreie Arbeitsplätze" des Buchs "IT und Technik“.

Icon für BeispieleGood Practice:


Zur zusätzlichen Unterstützung von Lehrenden haben einige Hochschulen Umsetzungsdienste, die Lehrende dabei unterstützen, ihr Material barrierefrei aufzubereiten. Diese Umsetzungsdienste können aber auch für Studierende angeboten werden, die sich mit Skripten in alternativen Formaten, wie z.B. in Brailleschrift oder in speziellen digitalen Formaten, besser auf die entsprechende Veranstaltung vorbereiten können.

Icon für ZusatzinformationDer Sehgeschädigtengerechte Katalog Online (Sehkon) ist ein Verzeichnis von Medien für Sehgeschädigte mit zitierfähig umgesetzter Literatur im deutschsprachigen Raum. Zurzeit hat er über 14.000 Nachweise. Ein Umsetzungsdienst kann auch auf die dort bereits vorhandenen Daten zurückgreifen, sodass aufwendige Doppelproduktionen vermieden werden können.

Ein solcher Umsetzungsdienst kann in einer zunächst kleinen Ausführung für den Einstieg beispielsweise mithilfe von Hilfskräften umgesetzt werden, die zur Umsetzung von Barrierefreiheit ausgebildet sind. Diese können dann Lehrmaterialien oder auch andere Dokumente barrierefrei umsetzen. Ein strukturell verankterter Umsetzungsdienst ist langfristig erstrebenswert, aber für den Einstieg meist nicht so schnell umsetzbar.

Icon für Handlungsempfehlungen Etablieren Sie einen Umsetzungsdienst für Studierende und Lehrende.

Icon für Handlungsempfehlungen Bilden Sie Hilfskräfte aus, um Dokumente barrierefrei umzusetzen.

Icon für Handlungsempfehlungen Kommunizieren Sie den Umsetzungsdienst an der Hochschule, vor allem aber auch bei Betroffenen.

Icon für BeispieleGood Practice:

  • Die PH Heidelberg bietet für Studierende und Lehrende einen Umsetzungsdienst für die Umsetzung barrierefreier PDFs sowie PowerPoint an. Zudem hat die PH Heidelberg auch einen Untertitelungsdienst für Videos.
  • An der TU Dortmund werden von DoBuS Studienmaterialien für Studierende mit Sinnesbeeinträchtigungen in eine für sie passende Form umgesetzt.

Weitere Angebote können beispielsweise die Prüfung von Dokumenten, Lern-Management-Systemen oder Webseiten der Hochschule auf Barrierefreiheit sein. Auch die Prüfung von Software nach gesetzlichen Richtlinien und Beratung bei der Anschaffung von Hard- oder Software ist ein wichtiges Unterstützungsangebot.

Icon für BeispieleGood Practice:

  • Die ZAB an der Universität Bielefeld bietet mit dem ServiceDesk Digitale Barrierefreiheit für interne Mitarbeitende die Möglichkeit, Webseiten, Dokumente oder Software auf Barrierefreiheit prüfen zu lassen.