1. Didaktische Kompetenz
(Inklusive) Didaktik - was ist das?
Fragen der Didaktik im DiMiLL
"Diese wesentlichen Charakteristika einer auf Inklusion abzielenden Unterrichtsgestaltung – unbedingte Berücksichtigung der Lernausgangslage sowie passgenaue Lernangebote durch Adaption – sind auch der inklusiven (Fach-)Didaktik, wie sie im DiMiLL angelegt ist, immanent." (Eckert und Liebsch 2020, S. 77)
Die Prozessmerkmale
"Weitere zentrale Aspekte der Organisation von inklusiven Lehr-Lern-Prozessen nach dem DiMiLL sind das kontinuierliche Mitdenken verschiedener Heterogenitätsdimensionen sowie die Umsetzung der Prozessmerkmale Partizipation, Kooperation, Kommunikation und Reflexion in allen unterrichtlichen Prozessen (vgl. Simon 2019, S. 23ff.).
Die Prozessmerkmale bestimmen schließlich die Qualität aller differenzierenden, individualisierenden und gruppenbezogenen Unterrichtselemente und sind bei der Planung, Umsetzung und Evaluation von inklusivem Unterricht stets zu berücksichtigen." (Eckert und Liebsch 2020, S. 77)
Die Strukturelemente
"Konkrete Fragen der Unterrichtsgestaltung sind darüber hinaus mit den Strukturelementen des DiMiLL verknüpft, in denen sich auch die Ziel- und Wegdimension didaktischer Fragestellungen verorten lassen. Die Strukturelemente beschreiben Themen und Inhalte, Methoden und Medien, Ausgangslage und Erfolgskontrolle. Während sich Themen und Inhalte vor allem dem „Was“ und „Wozu“ widmet, betreffen die Fragen des „Wie“ und „Womit“ Methoden und Medien . Die individuelle Kompetenzentwicklung im Zentrum des Modells ist mit beiden Dimensionen verknüpft und stellt gleichzeitig Start und Ziel aller didaktischen Überlegungen im inklusiven (Fach-)Unterricht dar.
Vor allem die Frage nach den Themen und Inhalten stellt „eine grundlegende Aufgabe in der Theoriebildung zum inklusiven Unterricht dar“ (Frohn 2019, S. 61) und berührt außerdem auch unmittelbar dessen praktische Umsetzung, da sich auch ein inklusiver Unterricht nur an konkreten fachlichen Inhalten vollziehen lässt (vgl. Musenberg und Riegert 2013). Frohn weist mit Bezug zu unterschiedlichen Theorien der Inhaltsauswahl darauf hin, „dass nicht alle Lernenden im inklusiven Unterricht tatsächlich identische Inhalte, wohl aber übergreifende gemeinsame Themenkomplexe bearbeiten – auch wenn hier die besondere Schwierigkeit im Aufbereiten entsprechender Lehr-Lern-Situationen liegt“ (2019, S. 63). Diese Schwierigkeiten lassen sich nur – wie oben bereits festgestellt – durch adaptive Strategien bewältigen, die mit den Facetten der adaptiven Lehrkompetenz verknüpft sind (vgl. Simon 2019, S. 25)." (Eckert und Liebsch 2020, S. 77f.)