Text: Medien.Didaktik

7.1 Didaktische Analyse: Was ist Ihr Lerngegenstand?

Stop and Think

Was wissen Sie bereits über Mediendidaktik? In welchen Lehr-Lern-Kontexten nutzen Sie bereits Medien/setzen Sie bereits Medien ein? Welches Vorwissen ist dafür notwendig? Falls Sie Schulungsangebote konzipieren: Welches Vorwissen erwarten Sie bei Ihren Teilnehmer*innen?

Sie haben in Ihrem Unternehmen den Auftrag bekommen, a) eine digitale Schulung zu einem betrieblichen Fachthema durchzuführen und wollen dabei Medien einsetzen? Oder Sie werden sogar b) eine digitale Schulung zum Thema »Medien« geben – also quasi eine Schulung mit Medien über Medien? Oder Sie sind c) als (angehende) Lehrkraft gefordert, eine Lehrprobe mit Medieneinsatz vorzubereiten? Oder d) Sie sollen ein Angebot in der Jugendarbeit gestalten, in dem Sie mit den Kindern die Chancen und Risiken digitaler Medien thematisieren – also eine Stunde zu »Medienerziehung«? Dann sind Sie als Lehrende in dieser Einheit genau richtig. Unter Lehrenden verstehen wir ebenso Trainer*innen, Moderator*innen und Referent*innen, solange Sie sich in einer lehrenden Rolle befinden.

Über die Einleitung haben Sie hiermit den ersten wichtigen Aspekt im Kontext der Mediendidaktik kennengelernt, nämlich den Unterschied zwischen »Lernen mit Medien« und »Lernen über Medien« (siehe Rummler et al., 2020).

Während es bei a) und c) darum geht, ein fachliches Thema (beliebiger Lerngegenstand) unter Nutzung digitaler Medien aufzuarbeiten – also Lernen mit Medien – geht es bei b) und d) vielmehr darum, Medien als Lerngegenstand zu betrachten und auf den Erwerb von Medienkompetenz bei den Lernenden abzuzielen – also Lernen über Medien. Die Szenarien b) und d) sind also dementsprechend eher ein Sonderfall – wobei im Idealfall stets beide Facetten berücksichtigt werden sollten.