Kolonialismus, Krieg und Diktatur. Gewalterfahrungen in der deutschsprachigen Literatur nach 1945
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‚Erzählbarkeit‘ des Schrecklichen
In einer Art metareflexiven Schleife hat Herta Müller im Kapitel 62 („Diktandohefte“) kurz vor dem Ende des Romans der Lagererinnerung ihres Protagonisten eine ästhetische Theorie literarischer Zeugenschaft nachgetragen. Die Autorin antwortet damit auf die nicht enden wollenden Debatten über die ‚Erzählbarkeit‘ spezifischer Traumata wie Deportation und Gulag (oder auch Genozid und Shoah). Bitte lesen Sie vor diesem Hintergrund noch einmal dieses Kapitel.
Diskutieren Sie hieran ansetzend, welche Möglichkeiten der Literatur gegeben sind hinsichtlich der Erzählung des Schrecklichen und Inkommensurablen und welche Grenzen (moralisch, ethisch) ihr dabei möglicherweise gesetzt sind. Halten Sie Ihre Ergebnisse schriftlich fest.
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Im Lager
Was macht die von Herta Müller erzählerisch entworfene Lagerwelt aus? Welche Aspekte der grausamen Zwangsarbeit werden in besonders zentraler Weise herausgestellt? Lesen Sie dazu noch einmal das Einleitungskapitel „Vom Kofferpacken“ sowie die Kurzkapitel 14 („Vom Hungerengel“) und 30 („Schlackoblocksteine“) und verfassen Sie zur Beantwortung einen Kurztext von ca. 500 Wörtern.
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Reflexions- und Lösungshinweis "Im Lager" File
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Vom Lager erzählen
Wie wird vom Lager erzählt? Halten Sie Ihre Ergebnisse stichpunktartig fest.
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Trauma
Betrachten Sie die mit den Kapiteln 1 („Vom Kofferpacken“) und 64 („Von den Schätzen“) um die Lageerzählung gelegte Klammer. Arbeiten Sie (gemeinsam) heraus, was es mit der Habe des ‚Meinigen‘ und den ‚Schätzen‘ auf sich hat, von denen Leopold Auberg spricht. Achten Sie dabei auf die lange Nachwirkung erlittener Traumata auf die Betroffenen, beziehen Sie in Ihre Überlegungen aber auch die möglicherweise tröstend-heilende Wirkung der Literatur als ‚Türöffner‘ für einen Verstehens- und Kommunikationsraum über das individuell Erlittene hinaus ein.
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