Skizzen erstellen
Skizzieren in der Produktionsphase
Nachdem die Idee steht, ein Plan während der Konzeptionsphase angelegt wurde und vielleicht auch schon erste Skizzen angefertigt sind geht es jetzt in der Produktionsphase wieder ans skizzieren.
Die Skizze kann sowohl analog als auch digital angefertigt werden. In unserem Beispiel arbeiten wir mit einem digitalen Zeichenprogramm.
Tipps für den Start
- keine Angst vor dem "weißen Blatt"
- den Anfang erleichtern:
- Ziel setzen und mit einem Timer von 10 Minuten so viel zu Papier bringen wie möglich - nach Ablauf des Timers schauen, welche Ideen für eine Weiterbearbeitung in Frage kommen
- alle Ideen zu Papier bringen
- so lange Ideen "ungenutzt" im Kopf sind verbrauchen sie Platz und hindern die Entstehung neuer Ideen
- beim Prozess des "Kritzelns" wird die Kreativität angeregt und neue Ideen entstehen
- ohne hohe Erwartungen oder Druck Ideen skizzieren (wenn das nicht funktioniert, versuchen absichtlich etwas gewollt "hässliches" zu zeichnen, um so dem Druck entgegen zu wirken, dass jede Zeichnung ansprechend sein muss)
- je mehr auf dem Papier ist, desto klarer wird die Vorstellung darüber, wo es am Ende hingehen soll
- je mehr gezeichnet wird, desto sicherer wird der Umgang mit dem gewählten Medium
Referenzen
- am Anfang sollten mehrere Referenzbilder für das Objekt gewählt werden, um sich das zeichnen zu erleichtern
- für unser Beispiel verwenden wir dieses Foto eines 3D Druckers
Die Skizzen
- beim Skizzieren ist es wichtig, zuerst die Idee aufs Papier zu bringen. dabei kann die Skizze noch weit entfernt von der fertigen Illustration sein
- es ist sinnvoll, mehrere Skizzen anzufertigen, um ein Gespür für das Objekt zu bekommen. dabei kann von grober zu detaillierter Skizze gearbeitet werden, also: in der ersten Skizze geht es nur darum, ein Gespür für den Umriss und die Formen zu bekommen, in der nächsten Skizze kommen erste Details dazu, in der nächsten noch mehr Details und zuletzt wird das Objekt ggf. in einer Szene platziert/bekommt einen Hintergrund etc.
- bei den verschiedenen Skizzen kann die Position, die Größe, die Perspektive etc. verändert werden
Beispiel für eine erste Skizze die die wichtigsten Formen und den Umriss darstellt.
Beispiel für eine zweite Skizze, in der schon mehr Details vorhanden sind (Änderungen in rot).
Mit Stilen experimentieren
- die Skizzenphase ist ein guter Zeitpunkt, um verschiedene Stile auszuprobieren. Vielleicht gibt es für die Illustration eine Stilinspiration (s. Moodboard), dann kann der Stil der Künstler*in studiert und abgewandelt auf das eigene Projekt übertragen werden. Wichtig ist natürlich, andere Künstler*innen nicht zu kopieren, am Ende soll ein eigenes Werk entstehen. Sich inspirieren zu lassen ist aber in Ordnung und kann sehr gewinnbringend für die eigenen Fähigkeiten sein.
- das Referenzbild sollte zuerst „realistisch“ in der Skizze umgesetzt werden, um das Objekt kennenzulernen. wenn das Verständnis für die Formen und Zusammensetzung da ist, kann vereinfacht und stilisiert werden, in dem zum Beispiel bestimmte Details weggelassen und andere dafür prominenter hervorgehoben werden. Kanten können abgerundet werden und Formen größer oder kleiner gezeichnet werden
Beispiel für eine dritte Skizze, in der bestimmte Details vergrößert, manche Details weggelassen und einige der Formen leicht verändert und abgerundet wurden.
Abschluss der Skizzenphase
Nachdem mehrere Skizzen aufs Papier gebracht sind und unterschiedliche Versionen des Objektes exisitieren ist nun der Zeitpunkt gekommen, sich für eine Version zu entscheiden.
Die entsprechende Skizze, die im nächsten Schritt weiterbearbeitet werden soll kann nun exportiert werden, wenn sie digital erstellt wurde, oder abfotografiert wenn sie analog besteht.