Interaktive Erkundungstour (Sehbeeinträchtigung)
Simulation Sehbeeinträchtigung
Versetzen Sie sich in die Lage eines Menschen mit Sehbeeinträchtigung und erkunden Sie einen Klassenraum und das Schulgebäude/-gelände. Machen Sie Ihre Erkundungstour mit verbundenen Augen und Blindenstock oder nutzen Sie eine Simulationsbrille. Erfahren Sie, auf welche Schwierigkeiten ein Mensch mit Sehbeeinträchtigung im (Schul-)Alltag treffen könnte.
Anmerkung: Simulationsbrillen können Sie gegebenenfalls in einer Universität oder bei lokalen Initiativen ausleihen. Alternativ können Sie auch Simulationsbrillen basteln: Nutzen Sie eine alte Schwimmbrille oder Korrekturbrille/Sonnenbrille. Dunkeln Sie die Gläser unterschiedlich stark ab, indem Sie mit einem Edding-Stift darauf malen oder die Brillengläser mit buntem Transparentpapier abkleben.
Notieren Sie Ihre Beobachtungen hinsichtlich der folgenden Aspekte:
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Erkundungstour Klassenraum:
Variante 1: Taschen, Stühle, Bücher und so weiter werden ohne Ordnung im Raum verteilt.
Variante 2: Taschen, Stühle, Bücher und so weiter werden ordentlich an ihren Platz gestellt und dabei so gut es geht aus dem Weg geräumt. -
Erkundungstour Gebäude:
Sind Türschilder, Stockwerke, Stockwerktasten im Aufzug mit Braille-Schrift beschriftet? Gibt es ein barrierefreies WC? Gibt es Türschwellen, Unebenheiten oder andere Barrieren, die einschränken könnten? Wo wird der Barrierefreiheit bereits Rechnung getragen?
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Erkundungstour Sozialformen:
Wie gelingt eine Gruppenarbeit an Gruppentischen? Was ist bei der Einzelarbeit oder dem Frontalunterricht zu beachten?
Ihre Beobachtungen können Sie beispielsweise auf Flashcards oder als MindMap (PDF), Seite 55-56, Lizenz: CC BY-SA 4.0) (zum Beispiel mit Map.Kits.Blog oder WiseMapping) notieren.
Reflektieren Sie Ihre Beobachtungen und Wahrnehmungen.
- Welche Aspekte schätzen Sie als besonders störend ein?
- Welche Auswirkungen können unterschiedliche Arten der Raumgestaltungen (sowohl im Klassenraum als auch im Schulgebäude) haben?
- Können Sie Empfehlungen für die Gestaltung unterschiedlicher Sozialformen und typischer Unterrichtsmethoden geben?
- Simulationen werden wissenschaftlich durchaus kritisch gesehen. Überlegen Sie, mit welchen Chancen, Grenzen und Risiken eine solche Simulation verbunden ist (Unterstützung bietet hier auch die anschließende vertiefende Reflexion).
Vertiefende Reflexion
Diskutieren Sie den Ansatz der Barriere-Simulation mit Kolleg*innen:
- Aus welcher Position heraus machen Sie die Barriere-Erfahrungen und welche Rolle spielt diese Position?
- Wie beurteilen Sie die Methode der Barriere-Simulation?
Setzen Sie sich hierfür mit den folgenden zwei Beiträgen auseinander:
- Blogeintrag: Bauer, Suse (2020): „Disability Simulations“ – Behinderung als Event oder eine gute Möglichkeit, um auf Barrieren aufmerksam zu machen?
- Podcast: Smykowski, Judyta/Karpa, Jonas/Krauthausen, Raul (2020): Die neue Norm – Rollstuhlparcour und andere Barriere-Simulationen
Mögliche Tools und Materialien:
- Link zum Porträt Sandra im Vielfaltstableau (Anmeldung erforderlich, Barrierefreiheit im Aufbau, Lizenz: CC BY-SA 4.0)
- Porträtkarte Sandra (barrierefrei, PDF, Lizenz: CC BY-SA 4.0)
- Porträtkarte Sandra (barrierefrei, PowerPoint, Lizenz: CC BY-SA 4.0)
- Kollaborativer online Editor: ZUMpad (funktioniert ohne Anmeldung, Barrierefreiheit unbekannt, Lizenz: ZUMpad-Nutzungsbedingungen)
- Mindmap-Tools: Map.Kits.Blog (funktioniert ohne Anmeldung, Barrierefreiheit unbekannt, Lizenz: MIT-License) oder WiseMapping (Open Source, funktioniert ohne Anmeldung, Barrierefreiheit unbekannt, Lizenz: Nutzungsbedingungen WiseMapping)
- Zur Simulation von Seheinschränkungen: Simulator der ABSV (Lizenz: Inhalte sind urheberrechtlich geschützt)