Dramaturgie der Geschlechter. Heldinnen der Komödien und Trauerspiele 1600-1800
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Mitleidserzeugung bei Sara Sampson
Der Gelehrte und Dichter Karl Wilhelm Ramler, Lessing freundschaftlich verbunden, war bei der Uraufführung des Stückes am 10. Juli zugegen und beschreibt die Wirkung auf das zeitgenössische Publikum wie folgt: „ [D]ie Zuschauer haben drey und eine halbe Stunde zugehört, stille geseßen wie Statüen, und geweint.“ (vgl. Ramler 1971, S. 88). Die Handlung des Stückes scheint also eine affektive Wirkung erzielt zu haben.
Diskutieren Sie in der Gruppe, in welchem Verhältnis die von den Figuren durchlebten Affekte zu den Wirkungen auf das Publikum, wie sie Ramler beschrieb, stehen? Inwiefern sind diese affektiven Wirkungen im Sinne von Lessings Mitleidsästhetik im Stück konzeptionell angelegt?
OrientierungsfragenFolgende Fragen können Ihnen Orientierung bieten:
- Achten Sie auf die Ebenen Sprachgebrauch im Haupttext, den Nebentext (Regieanweisungen), Figurencharakterisierungt und die Handlungsführung.
- Nebentext: Wie oft wird in dem Stück selbst geweint?
- Sprachgebrauch: Trägt die Sprache dazu bei, Mitleid zu erzeugen (-- achten Sie hier insbesondere auf Satzzeichen)
- Figurencharakterisierung: Auf welche Weise ist der Charakter Saras auf Mitleidserzeugung hin angelegt? Und gibt es ‚typische‘ weibliche Attribute, die Mitleid erzeugen (-- es hilft Sara mit Mellefont zu vergleichen)?
- Handlungsführung: Wie entwickelt sich der tragische Konflikt? Wann passiert was?
Halten Sie Ihre Ergebnisse in einem kurzen Text von ca. 1000 Wörtern fest.
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