Dramaturgie der Geschlechter. Heldinnen der Komödien und Trauerspiele 1600-1800
Abschnittsübersicht
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Bürgerliches Trauerspiel
Im Erstdruck 1755 trägt das Stück „Miß Sara Sampson“ noch den Untertitel „Ein bürgerliches Trauerspiel in fünf Aufzügen“. Erst im Jahr 1772 erscheint ein Neudruck des Dramas, in dem das Adjektiv ‚bürgerlich‘ fehlt. Wie Sie dem Theaterzettel (s. Abbildung) entnehmen können, konnte der Untertitel bei Inszenierungen (hier vermutlich in Rostock, 1777) auch angepasst werden, um die Neugier des Publikums auf das Stück zu steigern.
Theaterzettel zur einer Aufführung
von Lessings „Miss Sara Sampson“ am 21. März 1777
(CC BY-NC-SA von der Theatergeschichtliche Sammlung und
Hebbelsammlung)Bitte informieren Sie sich über die Gattung des bürgerlichen Trauerspiels im „Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft“.
Lesen Sie vor diesem Hintergrund nun das Stück „Miß Sara Sampson“.
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Lektüreleitfragen
- Wie ist die Personenkonstellation? Welchen Stand haben die Personen? Ihnen kann dabei das „Figurenlexikon“ Hilfestellung geben.
- An welchem Ort/welchen Orten findet die Handlung statt? Welche Lebenswelten treffen aufeinander? Wie wird der tragische Konflikt exponiert? Wie entwickelt er sich und wie wird er gelöst?
Hören Sie sich folgenden Podcast an, in dem die Gattung des bürgerlichen Trauerspiels ausgehend von Friedrich Hebbels „Maria Magdalena“ aus dem 19. Jahrhundert rückblickend auch für die Entstehung der Gattung im 18. Jahrhundert erläutert wird. -
„Miß Sara Sampson“ und das bürgerliche Trauerspiel
Diskutieren Sie in der Gruppe, inwiefern es sich bei „Miß Sara Sampson“ um ein bürgerliches Trauerspiel handelt.
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