4.1 Was ist Medienrezeption?

Medienrezeption wurde zunächst als ein passiver Prozess des Sich-Berieseln- und Manipulieren-Lassens, also eine Art wehrloses Ausgeliefertsein der Mediennutzer*innen verstanden (vgl. Vogel et al. 2007). Entsprechend wurden Menschen als Couch-Potato oder Internetjunkie bezeichnet (vgl. Vogel et al. 2007). Die Medienrezeption ist allerdings in einen aktiven Prozess aus drei Phasen eingebunden, der mit der Medienauswahl (Selektion) beginnt, sich mit der eigentlichen Mediennutzung (Rezeption) fortsetzt und mit einer Medienwirkung (Speicherung von Inhalten und Nutzeneinschätzung) endet (vgl. Trepte et al. 2021; Vogel et al. 2007; Wulf et al. 2023; siehe Abb. 4.1). Die eigentliche Rezeption beschränkt sich also im eigentlichen Sinne auf den Prozess während der Mediennutzung, lässt sich aber kaum sinnvoll von der vorherigen Auswahl und der späteren Wirkung trennen. Da die Mediennutzung heutzutage als aktiver Prozess verstanden wird, spricht man auch vom Medienhandeln einer*s Nutzenden (vgl. Vogel et al. 2007).


Die Phasen der Mediennutzung an einer Pyramide dargestellt.

Abb. 4.1. Medienrezeption: Phasen der Mediennutzung.
Quelle: Eigene Darstellung

Stop and Think

Würden Sie sich eher als aktive*n oder als passive*n Mediennutzer*in beschreiben? Überlegen Sie, wann Sie sich eher als aktiv und wann als passiv beschreiben würden und in welchen Phasen.