2.10 Fazit

Fassen wir diese Einheit Medien.Gesellschaft noch einmal zusammen. Digitale Technologien durchdringen alle Lebensbereiche und spielen oft eine entscheidende Rolle. Lebenslange Medienkompetenz ist daher von zentraler Bedeutung und sollte für jeden Menschen eine hohe Priorität haben. Soziale Medien, Videoplattformen und die dort geteilten Inhalte können die persönliche Identität maßgeblich prägen und dienen gleichzeitig als Plattformen, um sich der Gemeinschaft zu präsentieren. Die Digitalisierung ermöglicht die Automatisierung zahlreicher Prozesse, von Chatbots, die bei Bankgeschäften beraten, bis hin zu Smart Homes, die Paketzusteller*innen während der Arbeitszeit in die Wohnung lassen. Digitale Medien, insbesondere das Internet, vernetzen die Welt immer stärker. Informationen sind blitzschnell online verfügbar. Dabei ist es wichtig, immer den Wahrheitsgehalt zu prüfen und zu bedenken, dass Algorithmen die Informationen vorfiltern. Unternehmen sammeln durch Data Tracking umfangreiche Daten (Big Data) über jede*n Einzelne*n, um sie für ihre eigenen Interessen zu nutzen, z.B. für personalisierte Werbung. Damit steigt auch die Bedeutung von Messbarkeit und Zahlen, ohne dass der*die Einzelne die genauen Zusammenhänge erkennen kann. Datenkompetenz wird so zu einer Schlüsselkompetenz.

Digitale Medien und das Internet bieten einerseits vielfältige Möglichkeiten, sich an Diskursen ohne direkte Gatekeeper zu beteiligen. Andererseits vertieft sich die gesellschaftliche Spaltung, da nicht alle Menschen gleichermaßen Zugang zu digitalen Medien haben oder diese unterschiedlich nutzen können. Zudem lenken Algorithmen die Aufmerksamkeit auf Menschen, die ohnehin schon viel Aufmerksamkeit erhalten, und verstärken so die Spaltung. Die Auswirkungen auf formale Bildungsprozesse sind derzeit noch schwer abzuschätzen. Es gibt Bestrebungen, das Lernen stärker zu regulieren, z.B. durch adaptive Lernsysteme, die stark regulierte individuelle Lernprozesse fördern. Auf der anderen Seite wird auch diskutiert, den Fokus auf eine freiere Gestaltung von Bildungsprozessen zu legen. Allen Diskussionen gemeinsam ist die Überlegung, dass zukünftige Generationen mit den neuen Herausforderungen des digitalen Wandels (z.B. Informationsflut, Vernetzung, Ambivalenz, Unvorhersehbarkeit etc.) umgehen können müssen und Bildungsinstitutionen darauf vorbereitet sein sollten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die digitale Entwicklung den Alltag durchdringt, die Art und Weise des Lernens und des Informationskonsums verändert und gleichzeitig gesellschaftliche Herausforderungen verstärkt. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, sich bewusst mit den Chancen und Risiken der digitalen Transformation auseinanderzusetzen und die notwendige Medienkompetenz zu entwickeln.