Definitionen und Unterschiede digitaler und E-Prüfungen
Bitte beachten Sie, dass die spezifischen Definitionen und Anforderungen je nach Land und Hochschule variieren können. Erkundigen Sie sich rechtzeitig bei den zuständigen Stellen nach bereits existierenden Richtlinien. Orientieren Sie sich bei der Planung und Durchführung von E-Prüfungen an den an Ihrer Hochschule geltenden rechtlichen Bestimmungen.
Unterschied digitale und E-Prüfungen:
Es gibt verschiedene Möglichkeiten zur digitalen Abnahme von Prüfungsleistungen. Digitale Prüfungen und E-Prüfungen haben dabei viele Gemeinsamkeiten, unterscheiden sich aber in Definition und Anwendung. Obwohl keine einheitlichen Definitionen und Kriterien für die beiden Begriffe existieren, lassen sich einige Tendenzen beschreiben.
Digitale Prüfungen:
Prüfungen werden im Allgemeinen als digitale Prüfungen bezeichnet, wenn nicht nur die Vorbereitung, Korrektur, Einsicht oder Archivierung der Prüfung auf digitalem Wege geschieht, sondern auch eine (teilweise) digitale Durchführung der Prüfung durch die Studierenden stattfindet (Bandtel et al., 2021, S. 25). Dies kann Online-Prüfungen, computergestützte Tests oder auch hybride Formen (Papierklausur mit digitalen Anteilen) umfassen. Sie können offline (z. B. mit Software auf einem USB-Stick) oder online (über eine Plattform oder Cloud-Dienste) durchgeführt werden. Die Auswertung der Ergebnisse kann digital oder manuell erfolgen. Eine Auswahl an verschiedenen digitalen Prüfungsformaten finden Sie auf den folgenden Seiten.
E-Prüfungen:
Bei (sogenannten) E-Prüfungen handelt es sich um den spezifischeren Sonderfall eines prüfungsrechtlich definierten Begriffs. Damit eine entsprechende rechtliche Einordnung in Frage kommt, müssen „Verteilung, Durchführung und Verarbeitung der Prüfung/Leistungsfeststellung in demselben informationstechnischen System“ (ebd.) stattfinden.
Ein solches E-Prüfungssystem ist in vielen gängigen Lernmanagementsystemen (LMS) inkludiert, wie z.B. in Moodle und ILIAS, oder kann für sich alleine stehen. Die Prüfung kann online, oder vor Ort, z.B. in einem Computerpool stattfinden. Der Begriff „E-Prüfung“ (elektronische Prüfung) wird zwar oft synonym zu „Online-Prüfungen“ verwendet, hat aber einen stärker formalisierten Charakter.
Quellen:
Bandtel, M., Baume, M., Brinkmann, E., Bedenlier, S., Budde, J., Eugster, B., Ghoneim, A., Halbherr, T., Persike, M., Rampelt, F., Reinmann, G., Sari, Z., Schulz, A. (Hrsg.) (2021): Digitale Prüfungen in der Hochschule. Whitepaper einer Community Working Group aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Version 1.1. Berlin: Hochschulforum Digitalisierung.