Dramaturgie der Geschlechter. Heldinnen der Komödien und Trauerspiele 1600-1800
Kursthemen
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Antike Büste von Scipio Africanus, 1638
(Public Domain)Über das Streitgespräch in „Die vierdte Abhandlung“ zwischen Masanissa und Scipio hält der Germanist Dirk Niefanger fest:
„Ein Beispiel aus der ‚Sophonisbe‘ sei angeführt: der wichtige Dialog über kontrolliertes Handeln zwischen dem von seinen Affekten abhängigen Masinissa [sic] und dem ‚politicus‘ Scipio. [...] Der Römer Scipio appelliert an die Vernunft des Afrikaners Masinissa; dieser sei doch ‚Mensch‘ wie er und deshalb gleichfalls fähig, seinen ‚Begierden‘ eingrenzend zu begegnen. Der sinnliche Masanissa argumentiert dagegen mit der Überlieferung: ‚Du bist der Götter Blut‘ wie Alexander der Große, entgegnet er; mit ihm sei er deshalb wohl kaum vergleichbar.“ (Niefanger 2005, S. 200)
Schauen Sie sich auf der Grundlage von Niefangers Zitat die Verse 96-344 in „Die vierdte Abhandlung“ genau an.
Politische Klugheitslehre und AffekteWelche Argumente werden im Kontext der politischen Klugheitslehre (siehe Präsentation „Vor der Lektüre“) von Scipio gegen die Affekte Wollust, Neid und Eifersucht ins Feld geführt. Diskutieren Sie gemeinsam in Ihrer Gruppe, welche Funktion die Figur Masanissa für eine Thematisierung politischer Klugheitslehren in diesem Drama einnimmt.
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Geschlechtliches Handeln im Affekt
Wie macht sich Sophonisbe die unterschiedlichen männlichen Affekt- und Vernunftökonomien für ihre eigenen politischen Ziele zu Nutze? Halten Sie Ihr Ergebnis in einem Text von ca. 300-400 Wörtern fest.Als Hintergrundinformation zu dieser Aufgabe sehen Sie sich bitte zusätzlich die Präsentation zur Begriffsgeschichte der ‚Ehre‘ an:
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