4. Diagnostik im inklusivem Kontext
Im Anschluss an die zweite Übung erfahren Sie hier mehr über die Intention der Übung.
Der Text in diesem Moodle-Buch stammt von Dietlind Gloystein und wurde nur im Rahmen dieses Kurses veröffentlicht.
Transfer: Übung 2
Liebe Studierende,
Sie haben mit der Teilnahme an der Übung 2 an einem Experiment teilgenommen. Haben Sie vielen Dank dafür und auch für das Vertrauen, das Sie uns damit entgegenbringen.
Mit der vorgegebenen Aufgabe haben wir Sie in eine diagnostische Situation versetzt. Es war die Einführung in ein Diagnoseverfahren, wie es sich möglicherweise an Schulen abspielen kann:
- ohne weitere Erklärungen,
- ohne Angaben der Rollenverteilungen und -aufgaben,
- ohne Infragestellung von Macht- und Hierarchiestrukturen,
- ohne Angaben zum Einsatz diagnostischer Verfahren und
- mit verdeckten diagnostischen (Beobachtungs-)Aufträgen.
Aber von vorn: Weshalb sollten Sie sich dieser Aufgabe überhaupt unterziehen?
Haben wir Sie nicht in eine Situation geschickt, die seit Jahrzehnten in Schulen gelebter Alltag ist? Und die auch Sie aus Ihrer eigenen Schulzeit zu Genüge kennen, aber wohl nicht damit gerechnet haben, gleich zu Beginn eines Seminars – außerhalb einer Prüfung – in eine solche Situation zu geraten?
Müssen diagnostische Situationen oder Momente nicht verdeckt ablaufen, wenn sie diagnostischen Gütekriterien wie Objektivität genügen sollen, um „angemessen“ und genau erhoben zu werden und damit Gültigkeit zu besitzen? Soll dieses „bewährt traditionelle“ Praxis an dieser Stelle hinterfragt werden? Was soll daran falsch sein?
Stellen Sie dazu eigene Überlegungen an!